Dieter und Ingeborg Rams Stiftung / rams foundation
1994 haben Dieter und Ingeborg Rams eine Stiftung ins Leben gerufen, die sich einer guten und vernunftorientierten Produktgestaltung widmen und sie befördern soll, so wie sie der Gestalter Dieter Rams seit Mitte der 1950er Jahre für sich, für das Unternehmen Braun, für Vitsœ, für seine Studentinnen und Studenten und nicht zuletzt für ein breites Publikum entwickelt hat. Auch seine Ehefrau Ingeborg hat als Fotografin mit einer ganz ähnlichen Gestaltungshaltung gearbeitet. Von ihr stammen neben freien Arbeiten zahlreiche Produktfotos für Braun und Vitsœ.
Die Stiftung hatte zunächst nur ein bescheidenes Budget und konnte nur in kleinem Rahmen wirken . In der Hauptsache wurde seit 2010 in Kooperation mit dem Frankfurter Museum Angewandte Kunst ein wissenschaftliches Archiv mit dem Vorlass von Dieter und Ingeborg Rams aufgebaut.
Seit 2023 haben sich die Möglichkeiten der Stiftung geändert. Dieter und Ingeborg Rams hatten sich 2022 entschlossen, einen erheblichen Teil Ihres Privatvermögens auf die Stiftung zu übertragen. Seitdem hat sie kein großes, aber ein zumindest handlungsfähiges Stiftungsvermögen. Zustiftungen und Kooperationen sollen dies zukünftig erweitern.
Eine neue Organisationsstruktur aus einem geschäftsführenden Vorstand und einem Kuratorium unter Vorsitz von Dieter Rams hat die Stiftung weiter professionalisiert. Sie agiert international unter dem Namen rams foundation. Ingeborg Rams hat diesen neuen Aufbruch der Stiftung nicht mehr erlebt. Im Mai 2022 ist sie in Kronberg verstorben.
Die Stiftung will – auch international – unter der Marke rams foundation zu einem Diskurs über mögliche Tätigkeitsbereiche der industriellen Gestaltung beitragen.
Aufgaben der rams foundation
Die Stiftungsziele sollen insbesondere durch folgende weitere Tätigkeiten verwirklicht werden:
„Die wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung und öffentlichkeitswirksame Darstellung der Gestaltungstätigkeiten der Stifter Prof. Dr. Dieter und Ingeborg Rams sowie die Förderung einer Industriegestaltung, welche den Menschen und der natürlichen Umwelt gegenüber, eine verantwortungsvolle Haltung einnimmt. Dazu gehört insbesondere die Förderung langlebiger und ressourcenschonender Gestaltungskonzepte in Theorie und Praxis. Zudem soll durch die Stiftung der Designbegriff, der eine immer größere Verwässerung erfahren hat, wieder geschärft werden.
Ein „Weniger, aber besser“, das Leitthema des Stifters Prof. Dr. h.c. Dieter Rams, soll dabei auch das Leitthema der Stiftung sein. Auch das Nachdenken über das Verhältnis von Produktgestaltung und Architektur, ihre möglicherweise zukünftig engere Symbiose, ist Gegenstand der Stiftungstätigkeit.“